So oder ähnlich
lautete ein Ausspruch den ich mal gehört habe. Bei mir hat der Berg zwar nicht
gerufen, aber in den Bergen hat Gott mir eine Predigt gehalten in Seiner
unnachahmlichen Weise. Beim Wandern im Gelände fluteten viele Worte durch
meinen Kopf und alle drehten sich um WEGE.
Wir waren in
unserem Urlaub im Pitztal und im
Kaunertal unterwegs und da wir diesmal körperlich fit waren, haben wir das
durch einige Bergtouren voll ausgenutzt. Es waren zum Teil sehr abenteuerliche
Aufstiege und Abstiege, einmal verliefen wir uns sogar total, weil wir eine
Abkürzung nahmen (Auf Anraten eines 80 jährigen Ehepaares!!! Die waren total
gut drauf!)
Nun ja, wir kamen noch rechtzeitig an der Bergstation an und
konnten die letzte Strecke Weg mit der Gondel fahren – aber es war eine
ziemliche Zitterpartie. Ja, ja, wenn man sich von den gebahnten und
ausgeschilderten Wegen entfernt, weil man abkürzen möchte…
Nun zu meinen
Gedanken: Manche Wege waren breite Schotterwege, man konnte gut nebeneinander
laufen und sich unterhalten, das war einfach und bequem. Manche dieser Wege
konnte man weit überblicken und sah, was auf einen zukam. Allerdings kamen auch
Kurven und dann wusste man nicht genau, in welche Richtung es jetzt weitergeht.
Aber die besonderen Herausforderungen waren die steilen Waldwege, übersät von
Wurzelwerk, kaum zu erkennen, wenn man sich nicht an den Rot/Weiß-Markierungen
oder an den Schildern orientierte.
Da war nichts mit gemütlich nebeneinander gehen, da krabbelte man
manchmal außer Atem vor sich hin und sah immer nur die nächsten vor einen
liegenden Hürden.
Aber man wurde auf den Wegen belohnt: Manchmal entdeckten wir
einen fantastischer Wasserfall,
dann wiederum hatten wir einen Blick ins Tal,
der unsere Seele erfreute und manchmal machten wir inmitten der grandiosen
Bergwelt Pause und aßen unsere Brote, staunten über die Schönheit Gottes.
Ja,
die Pausen…. Dadurch entdeckte ich auch etwas: Pausen gaben uns neue Kraft. Nur
eine halbe Stunde sitzen und etwas essen, die Umgebung auf einen wirken lassen
und einfach nichts tun – und wir waren für die nächste Stunde wieder fit.
Auf allen diesen
Wegen war es mir, als ob Gott mir sagte: so ist es auch in deinem Leben: manchmal
ist der Weg mit mir leicht und locker und entspannt, aber dann geht es auch mal über Stock und Stein und das
Wandern mit Mir ist mühsam. Du siehst nur den nächsten Schritt und voll
Unsicherheit gehst du auf die nächste
Kurve zu ohne zu wissen, wie es weitergeht – aber es geht weiter! An den ganz
steilen Abschnitten sind sogar Halterungen und Seile angebracht - das gibt Sicherheit und Halt. Und wer ist
der beste Halt in deinem Leben?? Ich – Gott!!!
Nicht
stehenbleiben – außer für die Pausen. Pausen sind wichtig, um neue Kraft zu
schöpfen für den nächsten Abschnitt. Ich merkte: so ist das auch bei dem Dienst
für Gott: ständig in action zu sein, ständig unterwegs und arbeiten – das zehrt
und irgendwann hat man weder Kraft noch Lust weiterzumachen. Aber eine gute
Pause zwischendurch und die Seele zur Ruhe kommen lassen – das bereitet einen
vor für die nächsten Herausforderungen – und zwar dann mit Freude. Es gibt auch
Pausen an Orten, wo man überwältigt ist von der Schönheit Gottes. Das gibt
ebenfalls neue Kraft. Stehenbleiben und Staunen. Das Herz wird weit.
Und dann das Ziel!
Ein Ziel sollte man haben, denn nur einfach drauflosen wandern und sich
überraschen lassen wo man landet, das war uns zu unsicher…..Wir suchten uns
meist eine Almhütte als Ziel: Ein Ort, wo man die Beine ausstrecken kann, ein
Glas Milch (oder Bier.. J) trinken
und eine Suppe essen kann, ein Schwätzchen halten kann mit anderen oder
Fragen loswerden kann: Wie kommt man jetzt von hier aus am besten wieder ins
Tal….
Gott kennt meine
Lebenswege und ER begleitet mich. Er geht sogar die Umwege und falschen
Abkürzungen mit mir mit! Er schenkt mir Wegbegleiter, gibt Wegzeichen und das
sind Orientierungen für mein Leben.
Dieser Urlaub hat
mir einfach gut getan, meiner Seele und meinem Körper - und ich habe die
Predigten Gottes genossen.